„Die Welt muß romantisiert werden. So findet man den ursprünglichen Sinn wieder. Romantisieren ist nichts als eine qualitative Potenzierung. Das niedre Selbst wird mit einem bessern Selbst in dieser Operation identifiziert.“
Novalis, Fragmente und Studien 1797-98
Mit diesem Zitat von Novalis lässt sich unser Studientag vom 22. September im Deutschen Romantik-Museum und dem damit verknüpften Goethe-Hauses in Frankfurt am Main treffend einleiten. Natürlich fällt es einem schwer, etwas wie unsere eher turbulente Hinfahrt nach Frankfurt zu romantisieren, aber der Hauptteil unserer Exkursion war ein Erfolg: im Museum und im Goethe-Haus konnten wir einiges wiederfinden, das wir bereits im Unterricht bei Frau Gehlhoff-Hilgers gelernt haben.
Natürlich lernten wir im über die sogenannte „Himmelstreppe“ auf mehrere Etagen verteilten Romantik-Museum Neues über den „König der Romantik“, Ludwig Tieck, den wir schon von der märchenhaften Novelle „Der Runenberg“ her kannten. Auf einer der Spiegelsäulen tauchte auch der uns vertraute Gedanke von Frühromantiker Novalis auf, dass man die Welt romantisieren müsse, um ihr die wahren Geheimnisse zu entlocken (s.o.). Bei der Station zu den Märchensammlern Brüder Grimm ließen sich künstlerische Darstellungen zu vielen unterschiedlichen Märchen anschauen. In all der Fülle romantischer Themengebiete gab es ebenfalls einen größeren Stationenabschnitt zum „letzten Romantiker“, Freiherr Joseph von Eichendorff, der in Form eines seiner zahlreichen Gedichte jedem Schulkind einmal begegnet.
Im nebenan gelegenen Goethe-Haus lernten wir zusätzlich einiges über das Leben von Johann Wolfgang von Goethe kennen, der ja, obwohl er kein Romantiker, sondern der Vorzeige-Klassiker war (und ist), zu den wichtigsten oder bekanntesten Dichtern Deutschlands zählt. Wir konnten uns innerhalb der vielen restaurierten Räume anschauen, wie er aufgewachsen ist, in welcher kulturell inspirierten Vielfalt er in Kindheit und Jugend ungefähr lebte – das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg nämlich zerstört, aber wieder rekonstruiert. So bekamen wir einen interessanten Eindruck in die reiche Lebenswelt einer der berühmtesten Persönlichkeiten Deutschlands.
Insgesamt war unsere Exkursion ein sehr spannendes Erlebnis, bei dem wir unseren Wissensstand vom Unterricht stark erweitern konnten. Die Epoche der Romantik war in ihrem Schaffen äußerst vielseitig und bleibt durch solche Museen durchaus lebendig.
Eli Maria Bickmeyer, Jahrgang 12
(September 2025)



